Serie: Das Hartz IV-Experiment im Selbstversuch – Teil 1

Mal was anderes, weil ja gerade Plasberg mit Hart aber fair mit dem Thema: „Hartz-Reform mit Nebenwirkung – Volkserziehung durch Vater Staat?“ läuft. Wir haben Lust auf ein ungewöhnliches aber ungefährliches Experiment.

Wir sind eine ganz durchschnittliche Familie. Kind, Ehefrau und Ehemann. Da wir seit längerem die Diskussion über die Hartz IV Sätze nicht nachvollziehen können, starteten wir (schon im ablaufenden Monat) einen Selbstversuch. Wir wollen wissen, ob wir eigentlich mit den Hartz IV Sätzen leben könnten, oder nicht. Und wie werden wir leben? Gibt es jetzt immer nur Wasser und Brot?

Zuerst wollen wir ausrechnen, was uns als 3-köpfige Familie zusteht. Dann zeichnen wir unsere Ausgaben auf, und werden die Belege hier auch als Scan veröffentlichen. Natürlich wollen wir hauptsächlich auch einen Blick auf unsere Ernährung werfen. Bei den Kosten wollen wir gerne einige Posten unberücksichtigt lassen:

  1. Ausnahme: Kaltmiete für unser Haus, denn wir wären durchaus bereit in so einer Lage sofort umzuziehen.
  2. Ausnahme: Kosten für Kfz-Leasingraten, da wir hier ebenfalls komplett auf ein Auto verzichten würden.
  3. Ausnahme: Kosten die nicht unbedingt notwendig sind. Handys, Abonnements und Lebensversicherungen können sofort entfallen!

Die Einnahmen als Hartz IV Empfänger

Als Familie würde uns im Fall der Fälle pro Elternteil ein Regelsatz von 364,00 EUR zur Verfügung stehen. Für Junior gäbe es noch 215,00 EUR. Macht in der Summe genau 943,00 EUR. Nehmen wir mal eine durchschnittliche Miete von 700,00 EUR dazu, kommt man auf ein Nettoeinkommen von 1.643,00 EUR.

Was bedeutet das eigentlich in Umrechnung auf ein Brutto-Einkommen, wenn wir voraussetzen, dass meine Frau auch als Hausfrau bei Sohnemann zu Hause bleibt? Ich müsste 2.146,00 EUR pro Monat verdienen (Steuerklasse III, 1 Kind) um auf das gleiche Nettoeinkommen zu kommen.

Die unveränderlichen Ausgaben unserer Familie

Da hätten wir wohl als erstes die Stadtwerke für Gas, Strom und Heizung. Bei uns sind dies 183,00 EUR im Monat. Ein Batzen Geld! Aber es gibt natürlich auch hier einen Zuschuss. Angemessene Heizkosten werden anscheinend übernommen. Da ich nicht weiß, wie hoch der Zuschuss ist, lasse ich die Kosten mal so wie sie sind um auch Kosten für Müll etc. aufzufangen.

Die Kosten für Internet- & Telefonflatrate liegen bei 30,00 EUR. Darüber hinaus gibt es keine weiteren unveränderlichen und regelmäßigen Kosten. Die Kosten für die gelegentliche Tagesmutter, die Tageszeitung und den Besuch der Musikschule (Junior) bei der VHS würde ich ebenfalls von heute auf morgen kündigen. Ohne Qualitätsverlust, wie ich finde. Denn die Zeitung kann ich auch im Internet lesen, und habe diese nur aus Bequemlichkeit gerne auf Papier. Die Aufgaben der Tagesmutter kann ich dann selbst übernehmen, da ich ja den ganzen Tag Zeit habe.

Die Summe liegt bei unserem Haushalt durch unnötige Kosten bereinigt bei 213,00 EUR.

Was verbleibt unserem Haushalt zum Leben?

Wenn wir die Ausgaben gegen die Einnahmen rechnen, würden uns monatlich noch 730,00 EUR zum Leben. Mal sehen was wir damit ab dem 01.11.2010 so alles anstellen werden.

Dann kommt Teil 2 der Serie „Das Hartz IV-Experiment – ein Selbstversuch!“. Wer Fehler findet, soll diese gerne in den Kommentaren posten. Ich ergänze dann gerne den Artikel.


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